In der Nähe von Bad Münstereifel gelegen auf dem Berg „Der Stockert“ befindet sich das erste in Deutschland gebaute, frei bewegliche Radioteleskop. Die Anlage, die neben dem 25m-Spiegel weitere Einrichtungen zur Forschung im Bereich der Radioastronomie verfügt, wird als „Astropeiler“ bezeichnet. Diese Anlage ist heute, nachdem sie zwischen 1995 und 2005 stillgelegt war, mit moderner Technik ausgerüstet, wieder in Betrieb. Neben der Nutzung für Beobachtung und Ausbildung können sich auch Besucher und Besucherinnen im Rahmen von Führungen einen Eindruck von der Radioastronomie verschaffen. Zudem wird die Geschichte des aus den 50er Jahren stammenden Instruments in einer historischen Ausstellung dargestellt.
Betrieben und betreut wird die Anlage – deren Eigentümer die Nordrhein-Westfalen-Stiftung ist – durch den gemeinnützigen Verein „Astropeiler Stockert e. V.“. Die Sternwarte gehört als historisches Denkmal im südlichen Nordrhein-Westfalen, neben dem nahen Radioteleskop Effelsberg, zu den astronomischen Attraktionen der Eifel. Das Wandern am Observatorium verbindet Natur und Technik und eine geführte Besichtigung zur Aussichtsplattform auf dem Teleskop lässt einen Besuch – mit oder ohne Wanderung – unvergesslich werden.
Über die Verwendung für vereinseigene Beobachtungen hinaus, dient der Astropeiler der Ausbildung von Studenten und erweckt als außerschulischer Lernort großes Interesse bei Jugendlichen im Bereich der Naturwissenschaften. Dafür stehen auf dem Gelände neben den unterschiedlichen Teleskopen weiter Räumlichkeiten zur Verfügung. Die zudem für Gesellschaftszwecke genutzt werden können.
Zusammen mit den engagierten Mitgliedern des „Astropeiler Stockert e. V.“ haben wir auf dem Gelände einen freien Internet-Zugang über Freifunk geschaffen. Dabei galt es besondere Anforderungen zu erfüllen, um Störungen der sensiblen Messtechnik zu vermeiden. Die zehn auf dem Gelände verteilten WLAN-Zugangspunkte können im kritischen Messbetrieb automatisiert heruntergeregelt werden. Damit eine Nutzung des Freifunk-Netzes auch dann noch möglich ist, stehen auf dem Gelände insgesamt 420 kabelgebundene Anschlüsse mit Freifunk zur Verfügung.
Die Verbindung der aktiven Netzwerk-Komponenten in den verschiedenen Etagen des Teleskopes sowie der einzelnen Gebäude wurde insbesondere durch Glasfaserleitungen realisiert. Insgesamt wurde etwa 140 Meter Glasfaserkabel verlegt. Neben dem Mehrwert für die Besucher und Nutzer des Astropeilers bietet sich die Installation als ein gutes „Labor“ für Experimente der Freifunk Community Euskirchen in größeren Netzwerk-Strukturen.
Finanziert wurde das Projekt aus den Mitteln der „Freifunk-Förderung“ des Landes NRW und konnte nach einiger Verzögerung – wegen des Halbleitermangels und den damit verbundenen Lieferschwierigkeiten von benötigten Komponenten – im März 2022 endlich fertiggestellt werden.